- Was hat Sie ursprünglich dazu inspiriert, eine Karriere als Innenarchitekt anzustreben?
Während meiner Schulzeit wollte ich aufgrund meiner Leidenschaft für das Zeichnen zunächst Grafikdesign studieren. Als ich jedoch zu Vorstellungsgesprächen an der Universität ging, war ich von den angebotenen Kursen für Innenarchitektur viel mehr fasziniert.
- Wie erfolgte Ihr Einstieg in die Branche?
Meine erste Designaufgabe war nicht im traditionellen Innendesign. Nach Abschluss der Universität begann ich ein dreijähriges Praktikum bei The Jam Factory in Südaustralien mit Schwerpunkt Möbeldesign. Diese Erfahrung war der Startschuss für meine Karriere im Entwerfen und Gestalten von Möbeln und Produkten, was meine Wertschätzung für maßgeschneidertes Design förderte, eine Leidenschaft, die ich in alle meine aktuellen Projekte einbringe.
- Hatten Sie einen Mentor/ein Vorbild, zu dem Sie aufblickten?
Absolut. Als ich mein Praktikum bei The Jam Factory begann, war ich ziemlich unerfahren. Ich hatte zahlreiche Mentoren aus verschiedenen Handwerksdisziplinen, darunter Möbelbau, Metallverarbeitung, Schmuckdesign, Keramik und Glasblasen. Ich war fasziniert von der Vielfalt dieser Prozesse und bewunderte die Fähigkeit jedes Mentors, seine eigenen Designs zu entwickeln.
- Wo suchen Sie nach Inspiration?
Inspiration kommt von überall her – von der Mode, der Natur, von Filmen, von der Kunst, vom Reisen. Ich sehe die Welt durch die Linse des Designs, schaue und beobachte immer.
- Wie sieht Ihr Designprozess vom ersten Konzept bis zur endgültigen Umsetzung aus?
Mein Designprozess beginnt damit, dass ich die Bedürfnisse und Visionen des Kunden verstehe. Ich fange an, Inspirationen zu sammeln und eine Designrichtung zu entwickeln, um die Ästhetik festzulegen. Dann skizziere ich erste Konzepte und entwickle detaillierte Pläne. Während des gesamten Prozesses arbeite ich eng mit dem Kunden zusammen, um Feedback und Anpassungen zu erhalten. Sobald das Design fertig ist, beaufsichtige ich die Ausführung und stelle sicher, dass jedes Detail mit der ursprünglichen Vision übereinstimmt. Dazu gehört die Koordination mit Auftragnehmern, die Auswahl von Materialien und die Verwaltung des Zeitplans, um ein stimmiges und ausgefeiltes Endprodukt zu liefern.
- Auf welches Projekt sind Sie am meisten stolz?
Wahrscheinlich mein eigenes Zuhause. Es ist ein Privileg, etwas zu genießen, das man selbst entworfen hat. Dieses Projekt hat mir auch Einblicke in die Verbesserung einiger Designlösungen gegeben. Ich freue mich darauf, unser neues Zuhause zu entwerfen und natürlich die Titan-Waschbecken auszuwählen!
- Was ist Ihrer Meinung nach Ihr charakteristischer Stil oder Ansatz bei der Innenarchitektur?**
Ich bin mir nicht sicher, ob ich einen eindeutigen, unverkennbaren Stil habe, aber in den letzten 25 Jahren in der Designbranche habe ich meinen Ansatz definitiv verfeinert. Ich weiß genau, was funktioniert und was nicht, und ich hoffe, dass sich mein Stil noch viele Jahre lang weiterentwickelt.
- Welche neuen Designtrends sollten wir Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr im Auge behalten?
Normalerweise verfolge ich keine Designtrends, aber es wäre spannend, die Hochglanztischlerei und die abgerundeten Steinkanten, die in den 80er-Jahren so beliebt waren, wieder aufleben zu lassen – beides erlebt gerade ein Comeback!
- Gibt es welche, auf die Sie sich persönlich freuen?
Ich beobachte immer gerne internationale Trends, insbesondere aus Europa, Amerika, Asien und Israel. Die Gastronomie- und Einzelhandelsbranche in diesen Regionen ist besonders fortschrittlich und präsentiert oft innovative Designkonzepte, die mich inspirieren.
- Wie wichtig ist Nachhaltigkeit in Ihrem Designdenken?
Wo immer möglich, versuche ich, in all meinen Projekten umweltfreundliche Materialien, energieeffiziente Lösungen und nachhaltige Praktiken zu integrieren. Mein Ziel ist es, Räume zu schaffen, die nicht nur schön und funktional sind, sondern auch minimale Auswirkungen auf die Umwelt haben.
- Was sind Ihrer Meinung nach die häufigsten Missverständnisse, die die Leute über Innenarchitektur haben?
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass Menschen Inneneinrichtung oft mit Innenarchitektur verwechseln. Darüber hinaus halten viele Innenarchitektur für einen einfachen Beruf. In Wirklichkeit ist es ein komplexes Feld, das ein tiefes Verständnis von Designprinzipien, Raumplanung und Materialien erfordert. Es braucht Jahre der Ausbildung und Erfahrung, um ein qualifizierter Innenarchitekt zu werden.
- Wer ist im Moment Ihr Lieblingsdesigner/-unternehmen in der Branche, basierend auf seinem Stil/seinen Projekten?
Ich war schon immer ein Fan des Kelly Wearstler Design Studio. Ihr maximalistischer Stil ist so mutig und unverwechselbar, und obwohl er nicht meinem persönlichen Geschmack entspricht, bewundere ich ihre furchtlose Herangehensweise an Design. Peter Marino fällt auch mit seinen luxuriösen Boutique-Designs auf, insbesondere mit seiner Arbeit für CHANEL. Seine Liebe zum Detail und seine Fähigkeit, opulente, anspruchsvolle Räume zu schaffen, sind bemerkenswert.
- Was würden Sie einem Anfänger empfehlen, in die Designbranche einzusteigen?
Seien Sie hartnäckig, professionell und proaktiv. Senden Sie Ihren Lebenslauf nicht einfach an Designfirmen und hoffen Sie auf das Beste – rufen Sie immer an. Dieser zusätzliche Schritt kann Sie einprägsamer machen und Ihr echtes Interesse an der Stelle demonstrieren.
Kestie Lane - Gründerin
Kestie Lane Studio